Man benötigt einen Sockelstecker für Oktalsockel, einen Keramiksockel (Oktal), 6 Stück 35mm lange massive Leitung 0,75mm², etwas Schrumpfschlauch, Abstandshülsen (Schrumpfschlauch wird es auch tun) und natürlich berührungssichere Laborstecker, sowie flexible Leitung mit einem Querschnitt von 1,5mm² in den Farben rot und schwarz oder blau, etwa 50cm lang. Den Sockelstecker (Tube Base) kann man sich aus einer alten Oktalröhre selber bauen. Man zertrümmert zuerst den Glaskolben und holt dann alles raus was da drin ist. Anschließend werden die Anschlüsse von unten an den Steckern mit einem Lötkolben heiß gemacht und dann der Inhalt (Anschlüsse) nach oben hin herausgezogen. Ist dann alles restlos entfernt, arbeitet man die Stecker-Pins mit einem 1mm Bohrer nach. Zuerst von oben und dann von unten. Das soll Reste von Lötzinn entfernen, damit man hinterher das 0,75mm²/massiv problemlos durchstecken kann. Allerdings ist das bis hierhin eine recht aufwendige Prozedur. Aber um nur ein Adapter zu bauen, spart man sich gegenüber einer Bestellung viel Geld. Will man sich mehrere Adapter bauen, lohnt sich dann eine Bestellung doch. "Tube Bases" gibt es schon für unter einem Euro (Stand Februar 2022). Ein Keramiksockel für etwas über einen Euro (Ebenfalls Stand Februar 2022). Vergoldete Versionen sind ebenfalls erhältlich, kosten aber unverhältnismäßig mehr. Aber wer´s unbedingt braucht.... Bezugsquellen in Deutschland sind "Banzai, "BTB", "Tube Town" usw. Aber im Netz suchen oder mal in der "Bucht" vorbeischauen kann sich auch lohnen. Bei zuvor genannten Firmen ist eine dabei, die verschickt mittlerweile auch sogenannte C-Ware. Das ist dann für die Tonne und sollte aber auf jeden Fall zurück geschickt werden und man sollte dann auf seine Portokosten bestehen. Freiwillig tun die keinen Pfennig raus, obwohl die genau wissen, dass die da Müll verschickt haben!!! Ich habe da rund dreißig Jahre bestellt und war immer zufrieden, bis ich plötzlich nur noch Schrott von denen bekam. Selbst eine Tube Base hatte einen Kurzschluss an nicht benachbarten Pins, das soll was heißen!!! Ich hab das nur durch Zufall entdeckt und dann den Kurzschluss gesucht, es war nichts zu finden. Der Schluss muss sich im Inneren des Kunststoffes befunden haben. So war der Sockelstecker dann ein Fall für die Tonne! Bestellt man z.B. die Laborstecker in Deutschland, wird es recht teuer. 2,50€ und mehr pro Stück ist fast die Regel. In China bekomme ich die Dinger hinterher geworfen. Allerdings muss man dann auch eine etwas größere Stückzahl (10 Stück) bestellen und die Lieferung kann zwei, drei Wochen dauern. Dafür wird kein Porto und keine Verpackung berechnet. Wie die Chinesen das machen, ist mir ein Rätsel! Außerdem verschicken die alles in Plastik eingewickelt, was in den meisten Fällen auch in den heimischen Briefkasten passt. In Deutschland bekommt man selbst für zwei Stecker riesige Kartons, da passen hundert mal so viele Exemplare rein wie tatsächlich verschickt wurden. Man will offensichtlich auch noch an der Verpackung verdienen. Die Entsorgung bleibt dann dem Endkunden überlassen; eigentlich ist das eine bodenlose Frechheit weil Abzocke, die meiner Meinung nach gesetzlich verboten werden müsste! Aber der Staat hält da still, weil der ja da auch noch kräftig mitverdient. Ein völlig irrsinniges System, was mit Sicherheit klappsverdächtig ist!!! Habe ich dann für mein Biasadapter alle Komponenten zusammen, kann der Zusammenbau beginnen. Hier einmal die "Grundausstattung" für ein Oktaladaper. Für eine vergrößerte Darstellung der Fotos entsprechendes Bild einfach anklicken.
Ganz links der Keramik-Röhrensockel, dann der Sockelstecker (Tube Base) und rechts die beiden berührungssicheren Laborstecker. Sollten die Laborstecker Schraubverbindungen haben, entfernt man am besten die Madenschraube und verlötet die Messleitung mit dem Stecker.
Hier die "Tube Base" mit schon unter Pin3 (Anode) versehenem Langloch. Hier werden später die Messleitungen durchgeführt. Das Langloch wird mit einem Bohrer von 3mm oder 3,5mm erzeugt. Erst wird ein normales Loch unter Pin3 gebohrt und dann drückt man den Bohrer nach oben und nach unten, so entsteht dann das ovale Loch. Allerdings sollte der Bohrer nicht allzu ausgenudelt sein.
Hier sieht man das Langloch nochmal aus einer anderen Perspektive. Es sollte sich ziemlich dicht bei den Pins befinden, da es sonst Probleme mit dem Einsetzen des Keramiksockels geben könnte.
Im ziemlich fortgeschrittenem Stadium sieht die ganze Konstruktion dann schon schlüssiger aus. Für die blaue Mess-Strippe an Pin3 des Keramiksockels wird der halbe Kontakt weggekniffen um Platz zu schaffen. Anschließend wird diese "Verlötung" mit einem kleinen Stück Schrumpfschlauch überzogen. Die 0,75mm² "Drähte" an den einzelnen Pins (insgesamt 6, Pin6 bleibt frei) werden vorher angelötet. Die Stücke sind ca. 3,5cm lang. Länger ist kein Problem, kürzer artet später in einer unwürdigen Fummelei aus. Ich empfehle dringend, die 0,75´er äußerst gewissenhaft anzulöten. Zum Schluss kommen an den Anschlüssen neben der Mess-Strippe noch drei Abstandshülsen (10mmx4mm). Dann lässt man immer einen Kontakt frei und bestückt den nächsten mit einer Abstandshülse. Das garantiert größtmögliche Sicherheit gegen Spannungsüberschläge im innern des hinterher komplett zusammengebauten Adapters. Rechts im Bild sieht man die Tube Base mit bereits angeschlossener Mess-Strippe (1,5mm² und ca. 50cm lang) an Pin3. Diese Leitung isoliert man ca. 2cm ab, entfernt ca. ein Drittel der feinen Adern damit die Strippe noch ohne Probleme in den Steckerpin passt und oben herausschaut, damit selbige von unten verlötet werden kann. Auf dem folgenden beiden Bildern unten kann man das recht gut aus der Perspektive der Stecker-Pins erkennen.
Nun kann man beide Konstruktionen zusammensetzen, wobei allerdings etwas Fingerspitzengefühl gefragt ist. Bevor man beide Teile zusammensetzt, muss man noch die blaue (bzw. schwarze) Mess-Strippe durch das Langloch führen. Hat man es geschafft die 0,75´er des Keramiksockels in die Tube Base, also in den Sockelstecker zu lotsen, sieht die komplette Konstruktion dann so aus wie hier rechts abgebildet.
Hat man nun die Teile komplett zusammengesteckt -manchmal ist da etwas Kraft nötig- sieht das dann aus wie hier im nebenstehendem Bild. Die 0,75´er stehen deutlich aus den Steckerpins heraus. Mit einem Messgerät prüft man nun die Verbindungen vom Keramiksockel zur Tube Base. Ist alles in Ordnung, kann man die Verbindungen verlöten, indem man das heiße Lötzinn am Übergang Draht/Pin hineinlaufen lässt. Durch den Kapilareffekt wird sich das Zinn auch noch höher in den Pin ziehen. Anschließend kneift man die Überstände ab und geht noch einmal vorsichtig mit einer kleinen Feile über diese Schnittstellen. Zum Schluss lötet man die Laborstecker an die Messleitungen.
Ein Ärgernis gibt es aber immer wieder! In die neuen Keramiksockel kann man eine Röhre nicht so ohne weiteres reindrücken. Selbst mit Gewalt nicht! Um das zu vermeiden, werden die Kontakte vorher mit einem entsprechendem Werkzeug etwas gedehnt. Bei Kelchkontakten hat sich ein kleiner Inbus bewährt, bei Federkontakten ein kleiner Kreuzschraubendreher. Kelchkontakte im Keramiksockel sollten aber immer den Vorzug erhalten, da dort der Kontakt zur Röhre am optimalsten ist. Ganz zum Schluss misst man die Konstruktion noch einmal nach. Und zwar mit "halb" gesteckter Röhre. Folgende Verbindungen vom Sockelstecker zum Keramiksockel müssen Durchgang haben: Pin1, Pin2, Pin4, Pin5, Pin7 und Pin8. Pin3 darf nur Durchgang mit zusammengesteckten Laborsteckern haben! Pin6 ist nicht belegt, da die Röhre selber hier auch nicht belegt ist. Wie das aussieht, zeigt folgendes Bild.
Hier nochmal die bildliche Darstellung des zuvor beschriebenen Akts. Trennt man die Laborstecker, wird Pin3 vom Stecker zum Sockel unterbrochen! Das sollte man vorsichtshalber auch überprüfen!
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Bernd Lohrum
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